Tag 9: Milchstraße

Liebes Tagebuch,

Hilfe! Die Außerirdischen kommen! Mit dieser Nachricht weckten uns heute zwei sehr aufgebrachte Astro-Ingenieure. Sie wollten uns warnen - ein mysteriöses Flugobjekt wurde gesichtet, und es nimmt direkten Kurs auf unseren Lagerplatz. Zudem wurde vermutet, dass hinter dem Steuer des Raumschiffes eine unerforschte und unbekannte Spezies saß. Mehr konnten sie uns nicht sagen; nur, dass die Aliens es auf unsere teuersten Schätze abgesehen haben. Die wichtigsten Tugenden, die wir auf diesem Lager miteinander leben in Form von drei goldenen Eiern: Toleranz, Freundschaft und Zusammenhalt. 

Natürlich war uns allen sofort klar: Wir müssen helfen! 

Ohne jegliche Vorbereitung würden wir es aber sicher nicht schaffen, unsere Kostbarkeiten zurückzuerobern. Deswegen stellten uns die beiden Wissenschaftler unterschiedliche Aufgaben, die uns in einem Stationslauf für das Bevorstehende rüsten würden. Jede Aufgabe diente einem unterschiedlichen Zweck: ein Ekelgetränkt trinken zur Abhärtung, ein Weltraum-Quiz um unser Wissen zu testen, das Trainieren unserer Tarn-Fähigkeiten um uns vor möglichen Gefahren verstecken zu können, Gummistiefel-Weitwurf um uns im Gefahrenfall verteidigen zu können, sowie das Anfertigen eines Raumanzuges, damit wir perfekt für einen Ausflug in das Weltall gewappnet sind. Natürlich konnten wir alle Aufgaben grandios meistern und somit hieß es - wir sind bereit, die goldenen Eier zu verteidigen! 

Nach den anstrengenden Vorbereitungen hat die Küchen-Crew unseres Headquarters eine galaktische Chinanudel-Pfanne für uns zur Stärkung zubereitet. 

Nach weiteren Untersuchungen konnten uns die beiden Astronauten mittags mit Neuigkeiten überraschen. Die goldenen Eier befinden sich auf dem Zeltplatz! Während wir durch das leckere Essen abgelenkt waren, starteten die Außerirdischen einen Raubzug - zu unserem Glück mit wenig Erfolg. Unsere Besucherin Sigrun Mei konnte sie auf frischer Tat ertappen. Aus Angst erwischt zu werden, ließen sie das Diebesgut an Ort und Stelle fallen, verteilt auf dem gesamten Zeltplatz. 

Also lag es nun an uns, die Eier zu suchen und zurück in unseren Besitzt zu bringen. Nach einer kurzen Suche konnten wir alle Eier sicherstellen. Wir hatten unsere kostbarsten Schätze zurück! 

Aber ein Problem blieb: Die Außerirdischen würden sich nicht so schnell geschlagen geben und es erneut versuchen. Wir brauchten eine Lösung - wie können wir es schaffen, die Angreifer ein für alle Male abzuwehren? 

Nach einem kurzen Brainstorming war klar, wir brauchen ein Ablenkungsmanöver, das unsere Gegner glauben lässt, die Eier seien nicht mehr auf unserem Lagerplatz in Sonntag. Durch unsere ausgiebige Ausbildung am Morgen stand einem Raketenbau-Projekt nichts mehr im Wege. 

Unser Schlachtplan stand also endgültig fest! Wir werden vortäuschen, die Eier in den Weltraum geschickt zu haben. 

Ohne große Umschweife machten wir uns an den Bau unserer Raumschiffe. Die Eckdaten waren abgemacht - die Raketen müssen zuerst aufsteigen, um dann die Eier anschließend zurück zu uns zu bringen. Außerdem durften die Eier bei diesem Manöver auf gar keinen Fall beschädigt werden. 

Die Bauphase ging los… 

Unsere Besucherin Sigrun Mei half uns nicht nur bei der Bekämpfung der Aliens, sondern hatte ebenso einen tollen Gottesdienst für uns vorbereitet. Mit dem Thema Hände und was wir mit ihnen machen und verändern können, gab sie uns einen Denkanstoß, der uns sicher die nächste Zeit begleiten wird. 

Anschließend wurde das Abendessen aufgetischt. Mit leckeren Burgern konnten wir unseren Hunger nach dem kniffligen Bauprojekt stillen.

Abends war es dann so weit. Wir würden unseren Plan endlich in die Tat umsetzen. 

Die Spannung stieg und nacheinander wurden die drei von uns gebauten Raketen in den Himmel geschossen. 

Tatsächlich hatten wir es geschafft! Alle Eier fanden ihren Weg zurück zu uns und keines wurde beschädigt. Der Kampf war gewonnen! 

Zufrieden konnten wir in unsere Feldbetten fallen, mit der Sicherheit, dass unsere Toleranz, Freundschaft und Zusammenhalt auf diesem Lager bestehen bleibt. Langsam konnten wir dann in eine Traumwelt gefüllt mit Raumschiffen, Sternen und Raketen eintauchen.  

Valentin MagerComment